Diese Geschichte handelt von Mücke und Walfisch. Die beiden haben auch normale Namen, aber Mückes Spitznamen hat Walfisch erfunden und Walfischs Spitznamen Mücke. Doch das ist schon lange her, und darum geht es in dieser Geschichte nicht. Der Grossvater und seine Enkelin sind im lettischen Riga zuhause und verbringen oft und gerne Zeit miteinander.
Mücke hat immer viele Fragen. »Walfisch, warum grüsst du die Menschen nicht?«, fragt sie eines Tages geradeheraus. Ihr war beigebracht worden, immer und überall zu grüssen, sogar den unwirschen Verkäufer im Eckladen. Das ist nichts als höflich. Der Grossvater ringt um eine Erklärung, doch die erscheint
Mücke nicht plausibel. Sie rückt nicht mehr von ihrem Plan ab: Der Grossvater muss lernen zu grüssen, auch wenn das in früheren Zeiten so ganz und gar nicht üblich gewesen war. Und wenn sich Mücke etwas in den Kopf gesetzt hat, dann ...
Der umtriebige lettische Autor und Regisseur Lauris Gundars lässt uns die gewitzte Mücke und den etwas brummigen Walfisch im Nu ans Herz wachsen. Anete Melece versetzt uns mit gekonnten Filzstiftstrichen mitten in den Stadtpark
von Riga, und so hören wir Grossvater und Enkelin auf der Parkbank beim Parlieren, Streiten und Sich-Versöhnen zu.