FOTOGRAFIN IM KAMPFGEBIET „Die Menschen wollen, dass ich sie fotografiere. Sie wollen, dass die Welt sieht, was hier passiert!“, sagt Anja Niedringhaus (Antje Traue) zu ihrem spanischen Kollegen Sergio (Michele Cuciuffo). Ein kleines Mädchen ist beim Spielen getötet worden — in Sarajewo im Kriegsjahr 1992. Die Pressefotografin Anja Niedringhaus mischt sich mit der Kamera unter die Trauernden auf der Beerdigung. Sergio gibt sich Mühe, die unerfahrene Kriegsberichterstatterin zu bremsen. Sie solle sich nie sicher fühlen und auch nie vergessen, dass sie nur Beobachterin sei. Anja Niedringhaus folgt oft seinem Rat, aber als neutrale Beobachterin sieht sie sich nicht: Mit ihren Fotos – aus dem Balkankrieg, später aus Irak und Afghanistan – will sie die internationale Öffentlichkeit aufrütteln und dazu beitragen, dass Frieden einkehrt. Die Fotojournalistin, die seit 2001 für die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) arbeitet, stirbt 2014 in Afghanistan durch die Kugeln aus der Waffe eines einheimischen Offiziers. Das dokumentarische Biopic des deutschen Regisseurs und Fotografen Roman Kuhn erzählt ihr Leben als Kriegsberichterstatterin nach, beginnend mit dem ersten Einsatz im Jahr 1992. Als Methode wählt Kuhn das Reenactment, das immer wieder von kurzen Statements und Archivaufnahmen unterbrochen wird. Für die Regie dieses dokumentarischen Teils ist Sonya Winterberg verantwortlich.